Oktober 2011 – Allen Fortschritten der Informationstechnologie, Medienforen, Social Media, Presseportalen (die auch wir als günstiges Instrument der Public Relations gerne empfehlen)  zum Trotz bleibt die klassische Pressearbeit der stärkste Teilnehmer innerhalb des Feldes der PR-Kombattanten. Der Grund für die Stärke der “old fashioned” Pressearbeit liegt schlicht darin, dass sie ihre Ansprechpartner, Journalisten bzw. Redaktionen per Push-Medium anspricht, sie kommt zu ihm. Ein Redakteur, der eine Pressemitteilung morgens in seinem Email-Eingang – oder sogar auf seinem Agentur-Ticker – findet, muss sie  nicht in einem von mittlerweile etwa 200 deutschsprachigen Presseportalen oder in anderen Medien recherchieren. Angesichts des hohen Zeitdrucks, dem die Journalisten in der Regel ausgesetzt sind, spielt dieser Aspekt schon als Zeitfaktor eine große Rolle. Warum auch sollte ein Redakteur im Internet langwierig nach interessanten Meldungen suchen, wenn er interessante Themen in seinem Posteingang findet?

Noch deutlicher gilt dies für den direktesten Kontakt von Mensch zu Mensch über den Raum hinweg, dem per Telefon. Der gelernte PR-Mensch schickt selten einfach Mails oder Faxe an Journalisten, wenn er über deren Telefonnummer verfügt. Ein kurzer, freundlicher Anruf, ob eventuell Interesse an Thema X bestehe, man werde dann gerne Infos zusenden, wird wahrnehmungspsychologisch wesentlich prägnanter aufgenommen als eine von oft mehreren hundert Mails, die eine Redaktion manchmal täglich bekommt. Die Chancen, bevorzugt behandelt zu werden, steigen bei dieser Methode erheblich. Beim wiederholten Mal wird Ihre Nachricht dann – vorausgesetzt, der Überbringer wurde als professionell und angenehm empfunden – automatisch als wichtig wahrgenommen und in den Kreis relevanter Nachrichtenlieferanten aufgenommen. Dieser Vorgang ist der Beginn dessen, was man gerne grossspurig als “gute Pressekontakte” bezeichnet. Elementarer Bestandteil dieser Pressearbeit ist die Argumentationsfähigkeit im Gespräch mit den Journalisten, die Fähigkeit, das Thema als für das jeweilige Medium interessantes Thema zu skizzieren wie auch die Fähigkeit, ein besseres Argument des Journalisten zu erkennen und zu akzeptieren. Kein Journalist nimmt einen Pressearbeiter auf die Dauer Ernst, der Telemarketing betreibt.

Die solchermaßen beschriebene Pressearbeit ist aber natürlich eine kosten-, weil personalaufwendige Form der PR-Arbeit, die sich nicht jedes Projekt leisten kann. In solchen Fällen ist die Nutzung eines umfangreichen, detaillierten Email-Verteilers zum Presseversand oder Eintragung der Pressemitteilung in ein professionelles, reichweitenstarkes Presse-Portal die passende Kompromisslösung.


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Vorteile klassischer Pressearbeit