Gastartikel gelten als Königsdisziplin der PR. Das Format bietet ein Bündel von Vorteilen, das dem Autor und seinem Unternehmen ein starkes Standing verleiht, und ist im Vergleich zu anderen Marketingmaßnahmen ein äüßerst preiswertes Instrument.  Genutzt wird das Power-Tool bisher von vergleichsweise wenigen Unternehmen.

Gastartikel sind ein klassisches PR-Instrument

Gastartikel waren schon in der Zeit vor dem Aufkommen des Internets ein Instrument der Public Relations. Da die PR im deutschen Kulturraum –  im Gegensatz etwa zum angelsächsischen Raum – aber oft unterschätzt wurde und sich in der Wahrnehmung zumeist auf Pressearbeit beschränkte, wurden Gastartikel vornehmlich auf Anfragen von Redaktionen der Printpresse erstellt. Die Autoren waren in der Regel renommierte Fachleute aus Kultur, Politik und Wissenschaft. Systematisch genutzt wurden Gastartikel nur von großen Konzernen und Verbänden.

Kurze Geschichte der Online-Gastartikel als Backlink-Lieferanten

Mit der Verbreitung des Internets und der mit dem neuen Medium entstehenden Notwendigkeit der Erzeugung von Backlinks wurde das Format Gastartikel breiter entdeckt. Das Online-Business erkannte, dass die Lancierung von Fachartikeln auf viel besuchten Websites eine hervorragende Möglichkeit bietet, starke Backlinks zu den eigenen  Seiten zu generieren. War der – vor einigen Jahren noch “legale” – Kauf von Links oder die Entwicklung von Marketingaktionen, Partnerschaften und Qualitäts-Content zur Verlinkungsmotivierung anderer Site-Betreiber mit hohen Kosten verbunden, kostet die Produktion eines Gastartikel lediglich einen oder mehrere Arbeitstage Schreibaufwand. Vor allem unter Bloggern kam es bei dem Einsatz von Gastartikeln bald zu inflationären Ausmaßen.

Schwache Gastartikel werden von Google herabgestuft

Die aus Sicht Googles missbräuchliche Massennutzung des Formats wurde von dem Suchmaschinenbetreiber bald sanktioniert, indem Gastartikel, die offensichtlich primär der Suchmaschinenoptimierung dienten, in ihrer Wertigkeit herabgestuft wurden. Matt Cutts von Google wurde sogar nachgesagt, er habe Gastartikel als schädlich für das Ranking bezeichnet. Im Visier von Google stand allerdings Content, von dem ersichtlich war, dass es sich um Text auf einem bezahlten Artikelplatz handelt, auch wenn sich unter dem Artikel ein Autorenname befindet. Bei der Erkennung solcher niedrigwertiger Texte war Google mittlerweile ein gutes Stück fortgeschritten. Als Außenstehender kann man über Googles Kriterien nur spekulieren, sicherlich aber zählt die Qualität des Gastmediums, die Anzahl der dort befindlichen Gastartikel, die Länge des jeweiligen Textes, die thematische Durchdringung mittels der genutzten Terminologie und vor allem die Anzahl der Leser des Textes und die jeweilige Lesedauer dazu. Artikel, die Googles Tests bestehen, werden auch weiterhin als seriöse Linkquelle akzeptiert.

 

Die wahren Stärken des Gastartikel werden oft nicht erkannt

Die Möglichkeit der Generierung von Backlinks mag für Suchmaschinenoptimierer ein geldbringendes Motiv sein. Die eigentlichen Stärken des Format aber werden durch eine solche Einengung übersehen, denn Gastartikel haben eine weit stärkere Wirkung als nur die des Backlinks innerhalb der Autorenangabe. Zudem bieten viele interessante und hochfrequentierte Online-Medien die Möglichkeit, Fachartikel ohne Verlinkung oder “nur” mit einem nofollow-Link zu platzieren. Solche Lancierungs-Möglichkeiten wegen eines fehlenden Link-Juice´ nicht zu nutzen, bedeutet, ein wichtiges Marketingpotential zu ungenutzt zu lassen.

 

 

Was ein hochwertiger Gastartikel dem Autor / seinem Unternehmen bringt:

  • Präsentation des Autors als Experten
  • Stärkung der eigenen Reputation- Möglichkeit der Publikation auf einem Medium mit mehr Lesern als auf Corporate Media
  • Gerade Gastartikel in der Fachpresse werden oft von Entscheidern gelesen
  • Kontaktanbahnung der Zielgruppe (beim geeigneten Gastmedium)
  • Die Anzahl der Leser der eigenen Gedanken multiplizieren
  • Die eigene Bekanntheit vergrößern
  • Traffic zur eigenen Website generieren
  • Sich quasi im Huckepack des stärkeren Gastmediums Leser in Googles Top-Positionen verschaffen
  • Ranking-Verbesserung der eigenen Website über die Traffic-Generierung (und ggfs. über den Link)

Im Resultat laufen all diese Vorteile auf das wichtigste Ziel des Online-Marketings hinaus: Kundengewinnung.

Worauf müssen Sie bei der Produktion achten?

Gastartikel sind keine vordergründigen Werbetexte für Unternehmen und ihre Produkte. Werbende Texte werden von den Redaktionen zu Recht abgelehnt. Für solche Zwecke gibt es kostenpflichtige Werbeflächen, etwa für Advertorials. Werbung im Gastartikel ist aber auch nicht notwendig, wenn ein Autor von dem Format profitieren will.

Redaktionen, die Gastartikel aufnehmen, wünschen sich Fachartikel der Gebiete, die von ihrem Medium thematisiert werden und die ihren Lesern einen echten Mehrwert bringen. Oft wird eine Mindestlänge des Textes erbeten, etwa 1.000 Wörter. Das Thema des Artikels sollten Sie so wählen, dass es in das Themenspektrum des Mediums passt oder es schon vor der Produktion mit der Redaktion absprechen. Im Detail sollten Sie den Content so wählen, dass er entweder ein bekanntes Problem anspricht und auf diese Weise Leser anspricht oder innerhalb eines bekannten Themenbereiches eine ungewohnte Perspektive einnehmen.

Vermeiden Sie unbedingt, ein Allerweltsthema auf eine Allerweltsart zu besprechen, in der Art “Wie schreibe ich eine Pressemiteilung?”. Mit solchen Themen locken Sie niemanden hinter dem Ofen hervor. Auch Headline, Struktur und Erzählweise sollten eine gewisse Spannung erzeugen. Denken Sie daran: Sie müssen das Interesse Ihrer Zielgruppe an Ihrer Person (als Experten) gewinnen. Machen Sie auf sich aufmerksam!

Übrigens können Sie durchaus auch bei der Nutzung eines Gastartikels für Ihre eigenen Angebote werben. In der Regel gibt das Gastmedium dem Autor die Möglichkeit, unter oder neben dem Text einen oder zwei Sätze zum eigenen Arbeitsgebiet zu formulieren.

>> Sie kennen keine große Website, die Ihren Gastartikel aufnehmen würde? Probieren Sie es doch mal hier.

Der Gastartikel – heimliche Königsdisziplin des Online-Marketings
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