Foto Alexander Klaus, pixelio.deDie Antwort lautet: selten. Das liegt weniger am vergleichweise hohen Anteil der Unter-40-jährigen an den Facebook-Usern, sondern am noch wenig entwickelten Bewußtsein der Unternehmen bezüglich des Umgangs mit dem Medium, das in seiner Reichweite explizite Business-Plattformen wie Xing immerhin weit hinter sich lässt. Zwar steigen immer mehr vor allem grosse Unternehmen auf den Facebook-Zug auf, um Consumer-Marketing zu betreiben, ein gezieltes Handling der Business-Kundschaft findet sich jedoch selten. In der Agentur-Szene selber hat sich eine klare Sichtweise der Möglichkeiten ebenfalls noch nicht durchgesetzt. Im Versuch, den Firmen das Medium schmackhaft zu machen, werden da sogar weniger gelungene Umsetzungen als sinnvoll bezeichnet (Beispiel). Wie aber könnte B2B-Marketing per Facebook wirklich sinnvoll sein? Jedes Unternehmen, das online Geschäftspartner und Endkunden anspricht, macht dort zuallererst klar, wer von beiden der Ansprechpartner ist. Der jeweils andere wird an gleicher Stelle an die entsprechend “zuständige” Plattform verwiesen. Die B2B-Plattform wird sich genauso wenig wie auf seiner Website auf seiner Pinwand blogartig präsentierten, aktuellen Highlights zuwenden, um es dann dabei zu belassen, bis die nächste Nachricht kommt. Für Presse-Meldungen sind – das belegen Statistiken inzwischen deutlich – Twitter zuständig, der Blog vermittelt Erfahrungsberichte in der Tiefe, Facebook aber – führt den Dialog, consumer-orientierte Anwendungen auf Facebook vermitteln es zur Genüge. Die B2B-Fanseite (dummes Wort) wird sich also vor allem dem Service ihren gewerblichen Kunden gegenüber widmen und diesen hier und da mit Rat und Tat zur Seite stehen. Selbstverständlich ist das eine Vorgehensweise, die ein Unternehmen praktisch auch bewältigen können muss. Sollte das nicht der Fall sein, stellt sich in der Tat die Frage, ob eine B2B-Anwendung auf Facebook wirklich sein muss.

Ist Facebook für B2B-Kommunikation interessant?