Es ist eines der Prinzipien, die Online-Marketer und speziell Suchmaschinenoptimierer ihren Kunden bzw. Kollegen regelmäßig einhämmern: „Optimiert das Nutzerverhalten der Besucher Eurer Website!“. Wie ein Mitarbeiter des Konzerns jetzt in einem Google-Hangout zugab, habe das Nutzerverhalten lediglich einen indirekten Effekt, auf keinen Fall aber einen Effekt auf das Ranking einer einzelnen Website.
Nutzersignale spielen für das Ranking einzelner Websites keine Rolle
Im Webmaster Central Sprechstunden-Hangout vom 25.08.16 erläuterte Johannes Miller von Google, inwieweit der Konzern das Verhalten der Nutzer auf Websites grundsätzlich in seine Arbeit einbeziehe. Dies geschehe nicht in der Weise, dass einzelne Wege von Nutzern auf einzelnen Websites protokolliert und im positiven oder negativen Sinne für das Ranking der Website ausgewertet würden. Miller bestätigt dezidiert, dass die Nutzersignale für die einzelne Site unwichtig wären.
Die Frage, wie Google Nutzersignale interpretiert, bleibt schwammig
Die Aussage, auf welche Weise Google Nutzersignale stattdessen interpretiere, ist in dem Interview demgegenüber in echter Google-Manier sehr schwammig gefasst. Usersignale würden dann mit einbezogen werden, wenn Google Rankingveränderungen vornimmt bzw. den Algorithmus ändere. Rankingveränderungen aber betreffen durchaus einzelne Websites. Ist die Aussage des Mitarbeiters so gemeint, dass Google in bestimmten Zeitabständen algorithmische Änderungen über die einzelnen Seiten laufen lässt und das Nutzerverhalten auf einzelnen Websites als Merkmalbündel für die Rankingberechnung aufnehmen? Selbst einer derart allgemein gefassten Rolle des Nutzersignals geben die Aussagen des Google-Mitarbeiters keinen Raum.
Sollten Website-Betreiber Nutzersignale in Folge ignorieren?
So manch kluger Kopf verdächtigt die Suchmaschinenbetreiber seit langem, Rankingfaktoren immer dann gerne in den Raum zu stellen, wenn es schlicht der Optimierung der Internetlandachaft und damit indirekt auch dem größten Player der Branche dient. Tatsächlich sind viele Optimierungsbereiche von Websites nicht nur deshalb wichtig, weil sie dem SEO dienen, sondern auch unter anderen Aspekten wie psychologischen, PR- und anderen Effekten. Dasselbe trifft auf die Behandlung von Nutzersignalen zu. Die Besucher einer Website gezielt auf bestimmte Wege zu führen, kann vielen Zwecken dienen: der Überzeugung der Leser durch lange Texte, der Hinführung zum Shop, der Versicherung der Expertise über Referenzen und so weiter. Auch wenn der SEO-Effekt des Merkmals „Nutzersignal“ jetzt also an Wert verlieren sollte, bleibt das Verhalten der Nutzer weiterhin wichtig für das Content-Management. Nur stünde eben nicht mehr „SEO“ darüber.